Bericht 2. Spieltag 2020/2021
(tho) Die Zweitvertretung des VfL Herrenberg hat gleich zum Auftakt der neuen Landesklasse-Saison eine Duftmarke gesetzt, gegen den Aufsteigsaspiranten aus Unterreichenbach-Dennjächt setzte man sich mit 9:5 durch. Für die beiden Teams in der Bezirksliga und der Kreisliga A setzte es hingegen Niederlagen, während das U 18- Jugendteam in der höchsten Nachwuchsspielklasse seine weiße Weste verteidigte.
Dass mit dem VfL Herrenberg II in dieser Saison zu rechnen ist, prophezeiten Tischtennis-insider bereits vor den ersten Ballwechseln. Diese Prognose untermauerte das Team in Bestbesetzung gegen den Landesliga-Absteiger aus Unterreichenbach-Dennjächt. Trotz des Weggangs der bisherigen Nummer eins Jens Seidel gehören die Nordschwarzwälder zu den besseren Mannschaften der Liga, was sie in der Anfangsphase auch unter Beweis stellen wollten. Doch irgendwie war bei den Gästen der Wurm drin: Alle drei Anfangsdoppel gingen an den VfL, dabei setzten sich Christian Götzner/Finn Hiemman und Damir Stefanac/Tobias Gawlitza jeweils hauchdünn in der Verlängerung des entscheidenden, fünften Satzes durch. In den Einzeln setzte der Gastgeber seine Erfolgsserie fort, auch das vordere Paarkreuz mit Georg Gerlach und Tim Sebastian hielt sich schadlos. Gerlach machte dabei einen 1:2-Satzrückstand gegen Michael Gaa noch rechtzeitig wett und Tim Sebastian ließ sich sogar von einem 0:2-Satzrückstand gegen Patrick Becht nicht aus der Fassung bringen (10:12, 5:11, 11:8, 11:4 und 11:9). Die 5:0-Führung bedeutete für die Herrenberger die halbe Miete, wenngleich sich die Dennjächter keineswegs geschlagen gaben und beim zwischenzeitlichen 1:7 noch vier Einzel zu ihren Gunsten entschieden. Finn Hiemann, der zuletzt krankheitsbedingt nicht viel trainieren konnte und dementsprechend auch am Nachmittag auf den Einsatz im U 18-Team verzichtete, brachte in der Schlussphase mit seinem Abwehrspiel TTG-Nummer vier Daniel Sawa zur Verzweiflung. Kapitän Damir Stefanac blieb es vorbehalten, mit einem Fünfsatzerfolg über Markus Treiber den 9:5-Endstand herzustellen. Das Gesamtsatzverhältnis von 31:28 verdeutlicht, dass die Herrenberger reichlich Gegenwehr erfuhren, letztendlich wurde jedoch ein verdienter Erfolg eingefahren. Sollte es dem VfL gelingen, auch in den kommenden Wochen mit ähnlich starker Kapelle aufzutreten, spricht viel für ein Mitmischen im oberen Tabellendrittel.
In diesem Jahr auf die Jugend und dabei insbesondere auf den Einsatz der El Haj Ibrahim-Brüder zu setzen, hat sich bei Bezirksligist VfL III bislang als guter Schachzug erwiesen. Die beiden Youngsters, die wenige Stunden zuvor noch mit dem U 18-Team erfolgreich unterwegs waren, brillierten auch bei ihrem dritten Einsatz im Erwachsenenlager, allerdings reichte es beim knappen 7:9 nicht zum erhofften Punktgewinn gegen den weiterhin ungeschlagenen TSV Grafenau. Während eines Großteils der Partie rannten die Herrenberger einem Rückstand hinterher, zwischenzeitlich konnte jedoch zum 4:4 und später noch zum 7:7 egalisiert werden. In der Endphase gingen Eugen Artemenko und dem Doppel Jochen Kugler/Elmar Fallscheer jedoch die Körner aus. Neben den beiden Nachwuchsspielern Mahmoud und Ahmad El Haj Ibrahim (je 2) punkteten beim VfL noch Elmar Fallscheer (2) und zu Beginn das Doppel Kugler/Fallscheer.
Die Männer IV in der Kreisliga A-Süd landeten nach dem glatten 1:9 gegen Aidlingen auf dem Boden der Tatsachen, das 9:1 zum Ligastart in Gebersheim verlor dadurch deutlich an Wert. Das Doppel Gabriel Peters/Siddy Hinzke punktete gleich zu Beginn, danach wurden zwar noch zahlreiche Sätze, aber kein weiteres Doppel oder Einzel gewonnen.
In der U 18-Verbandsliga Süd, der höchsten Nachwuchsliga im alt-württembergischen Verband, geht es für den VfL Herrenberg in diesem Jahr nach eigenem Ermessen hauptsächlich darum, unter die ersten Vier zu kommen, was die Teilnahme für die kommende Verbandsoberliga garantiert. Das VfL-Quartett ergatterte beim Schwarzwaldclub TTC Mühlen recht locker zwei weitere Zähler. Beim glatten 6:0-Erfolg ließen Mahmoud El Haj Ibrahim, Gabriel Peters, Ahmad El Haj Ibrahim und Richard Göttler lediglich fünf gegnerische Satzgewinne zu. Am spannendsten machte es Richard Göttler am hinteren Paarkreuz, als er einen 0:2-Satzrückstand gegen Alex Cailean noch in einen Sieg umwandelte. „Ich denke, eine gute Platzierung sollte in diesem Jahr drin sein“, sagt mit Jugendtrainer Jan Schmedding einer, der’s wissen muss, „hinter dem Meisterschaftsfavoriten aus Böblingen sehe ich uns auf Augenhöhe mit den Teams aus Staig und Hofherrnweiler. Insgesamt war die Liga schon mal stärker besetzt, aber die Möglichkeit, sich für die Verbandsoberliga qualifizieren zu können, macht die Saison trotzdem sehr, sehr reizvoll.“
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