Comeback mit 85 Jahren!
Die Luft ist raus bei Landesligist VfL Herrenberg II. Ersatzgeschwächt setzte es gegen das bisherige Schlusslicht TTC Ottenbronn II eine 6:9-Niederlage, die durch den bereits feststehenden Abstieg in die Landesklasse nicht sonderlich ins Gewicht fiel. Dorthin kehrt man nach zweijährigem, lehrreichen Aufenthalt in der Landesliga nun wieder zurück.
Damir Stefanac und der immer besser werdende Timo Marquart lieferten sich zu Beginn ein ansehnliches Doppel gegen Ottenbronns Spitzenformation Jannis Kappler/Julian Haußer, blieben aber trotz reichlich Gegenwehr ohne Satzgewinn (10:12, 12:14, 11:13). Letztendlich rannten die gastgebenden Herrenberger kontinuierlich einem Rückstand hinterher, der sich durch zwei Niederlagen am hinteren Paarkreuz dann auch noch vergrößerte. Einzig Georg Gerlach und Jochen Kugler punkteten im ersten Einzeldurchgang. Später ließen Martin Blume im spannendsten Spiel des Abends (10:12, 11:4, 3:11, 17:15 und 11:7 gegen Achim Kappler), Damir Stefanac und der starke Jochen Kugler noch einmal zum 6:7 Hoffnung aufkeimen, doch Ottenbronns Spieler an den Positionen fünf und sechs waren stärker. Am kommenden Samstag bestreiten die Herrenberger bei der SpVgg Weil der Stadt ihr vorerst letztes Landesligaspiel.
Lediglich mit zwei Niederlagen schlossen die Landesklasse-Frauen des VfL Herrenberg ihre Spielzeit ab. Die setzte es in der recht übersichtlichen Liga mit nur fünf teilnehmenden Mannschaften gegen die Übermacht der SpVgg Weil der Stadt II, die nun ohne Punktverlust und mit lediglich einer Niederlage in einem Doppel (in der Vorrunde gegen Herrenberg) souverän den Titel einfuhren. Was nicht weiter überrascht, da deren Routiniers Martina Voges und Dorothea Ziegler vor nicht allzu langer Zeit auch schon mal Regionalliga-Luft schnupperten. Im direkten Vergleich musste der Vizemeister in der Aufstellung Emely Schreiner, Corinna Thiele, Sonja Kugler und mit der am Vortag 18 Jahre alt gewordenen Debütantin Nina Marquart beim 0:8 die Dominanz des Gegners akzeptieren. Emely Schreiner gewann jeweils einen Satz in den Spitzeneinzeln, das Doppel Thiele/Kugler gleich deren zwei gegen das Nachwuchsdoppel Laura Voges/Jule Westphal.
Die Männer V als bereits feststehender Meister in der Kreisklasse freuten sich über den Einsatz von Albert Türk. Zuletzt war das Herrenberger Urgestein zu Beginn der Corona-Pandemie im Einsatz. Mittlerweile 85 Jahre alt, konnte er bei seinem bemerkenswerten Comeback aus Doppeln und Einzeln immerhin fünf Satzgewinne verbuchen. Yvon Lusseault und Samuel Rajsich dominierten das vordree Paarkreuz, am Ende bejubelte der Meister einen 7:5-Gesamterfolg.
Thomas Holzapfel