Verbandsoberliga-Aufsteiger VfL Herrenberg befindet sich auf dem besten Weg in Richtung Klassenerhalt, im richtungsweisenden Bezirksderby gegen den VfL Sindelfingen setzte man sich verdientermaßen mit 9:5 durch und rehabilitierte sich für das deutliche 3:9 aus der Vorrunde. Mit mittlerweile 10:12 Punkten führen die Herrenberger nunmehr die untere Tabellenhälfte an – beste Voraussetzungen für die kommenden Wochen im Zeichen des Abstiegskampfs.

Eines der Schlüsselspiele zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt gewann VfL-Nummer sechs Max Reger. Zu diesem Zeitpunkt, es stand 5:4 für den VfL, waren durch Max Hering und Alexander Frank (im Spitzeneinzel gegen Ivan Takac) zwei Einzel nach zwischenzeitlicher 2:1-Satzführung rausgegangen und die Sindelfinger bekamen Oberwasser. „Wenn dann auch noch das Einzel von Max weggegangen wäre, wäre es noch einmal richtig eng geworden, auch wenn ich denke, dass wir trotzdem gewonnen hätten“, analysierte Max Hering die Sachlage. So aber machte Reger gegen Jürgen Beisswanger aus einem zwischenzeitlichen 4:9 im entscheidenden fünften Satz ein 11:9 und erstickte die Sindelfinger Hoffnungen im Keim. Mahmoud El Haj Ibrahim setzte sich im Anschluss gegen den Ex-Herrenberger Carlos Dettling in vier Sätzen durch, wobei Dettling nach einer Krankheitswoche noch sichtlich geschwächt war. Andrew Schönhaar, der zuvor bereits gegen Thomas Barth gewonnen hatte, sorgte gegen Sven Stolz für das Herrenberger 8:4, Bezirksmeister Domenico Sanfilippo machte gegen Routinier Jürgen „Beissi“ Beisswanger den 9:5-Gesamterfolg perfekt. „Am Ende des Tages muss man sagen, dass Herrenberg die Partie verdientermaßen gewonnen hat, der Gegner war heute einfach besser“, redete Gästespieler Sven Stolz gar nicht lange drum herum. Dass die Partie hinsichtlich des weiteren Saisonverlaufs von großer Bedeutung war, bestätigten beide Lager. Während sich die Situation für die Sindelfinger (8:14 Punkte) zugespitzt hat, verschafften sich die Herrenberger mit nunmehr 10:12 Punkten weiter Luft. Wohlwissend, dass sich in der momentanen Teamverfassung so ziemlich jeder Gegner in der Liga in Reichweite befindet. Am kommenden Wochenende kann sich der VfL mit einem Sieg bei Schlusslicht TTG Kleinsteinbach/Singen II erstmals ein ausgeglichenes Punktekonto erarbeiten.

In der Landesklasse marschierte der VfL Herrenberg II weiter vorneweg, der Herbstmeister setzte sich in der Höhe etwas überraschend mit 9:2 gegen die TTG Unterreichenbach/Dennjächt durch. Erfreulich: Nach seinem Kreuzbandriss stand erstmals Jugendleiter Georg Gerlach wieder im Aufgebot. „Bereits im September habe ich wieder mit Tischtennisspielen angefangen, das war allerdings mehr Standtischtennis“, sagte Georg Gerlach, „seit Dezember spiele ich im Grunde ohne Einschränkungen. Von den Beinen her fühle ich mich fit, aber es fehlt eindeutig noch an Explosivität und Schnelligkeit. Und natürlich an Wettkampfpraxis.“ Diese eignete sich der 29-jährige erstmals gegen Dennjächt wieder an, unter anderem beim Fünfsatzerfolg über Robin Kaiser. Zusammen mit Finn Hiemann, Ahmad El Haj Ibrahim, Christian Götzner, Edgar Jüngling und Damir Stefanac steuerte er dem souveränen Erfolg entgegen.

Die Männer III bleiben in der Bezirksliga weiter in aussichtsreicher Position im vorderen Mittefeld. Gegen TT Deufringen-Aidlingen, denen man im Hinspiel noch deutlich unterlag, konnte sich das Team um Jochen Kugler nun beim 9:4 rehabilitieren. Leo Hiemann und Jochen Kugler ergatterten am Spitzenpaarkreuz das Optimum an vier Siegen, außerdem punkteten Damir Stefanac, Elmar Fallscheer und Holger Salmon.  

Wenig herausfordernd war das Gastspiel der Männer IV (Kreisliga A-Süd) in Schönaich. Gegen die TTF-Zweite gewannen Richard Göttler, Holger Salmon, Eugen Artemenko, Bernd Schreiner, Sascha Müller und Philipp Karges problemlos mit 9:2. Die fünfte Mannschaft (Kreisklasse) musste sich gegen Böblingens Sechste zumindest bis zum 3:3 strecken, dann sorgten Yvon Lusseault, Steffen Hinzke, Timo Marquart und Werner Hettler für klare Verhältnisse (7:3).

Der TTC Mühringen II scheint den Landesklasse-Frauen des VfL Herrenberg zu liegen. Wie schon beim 8:4 in der Vorrunde blieben auch diesmal beim 8:5 die Punkte beim VfL. Beim Stand von 3:2 für den VfL folgte die Sternstunde von Sonja Kugler: Gegen Annette Kramer-Sauter hatte Kugler bei einem 1:2-Satzrückstand und einem Zwischenstand von 4:10 bereits die Niederlage vor Augen. Kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Matchball um Matchball wurde abgewehrt, am Ende jubelte mit 12:10 die Herrenberger Nummer drei. Im weiteren Verlauf sorgten Erfolgserlebnisse von Jacqueline Pirk (2), Corinna Thiele und Pia Kalmbach für den vierten Saisonsieg des VfL. 

Thomas Holzapfel