Herren 1 gewinnen gegen Freiburg

  29.01.2024

Es ist wie so oft: Wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, ist man zu größten Leistungen fähig. Zumindest trifft dies am ersten Rückrundenspieltag auf Verbandsoberligist VfL Herrenberg zu, der mit einem 9:5-Erfolg über den FT V. 1844 Freiburg II aufhorchen ließ. Durch den ersten Saisonsieg bleibt man zwar tabellarisch noch im Hintertreffen, lieferte jedoch den Beleg, dass mit dem VfL auch zukünftig noch zu rechnen sein dürfte.

„Alle waren heiß und haben richtig gut trainiert, das macht bei uns viel aus“, sagte Kapitän Max Hering nach dem Husarenstreich gegen den Tabellenfünften. Hering selbst sammelte zuletzt Wettkampferfahrung bei den Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaften, auch seine Teamkollegen präsentierten sich in guter Form. Wichtig für den positiven Spielverlauf war laut Hering der Erfolg des Doppels Ahmad El Haj Ibrahim/Damir Stefanac, der die knappe Niederlage im Einzel von Alexander Frank (2:3 gegen Stefan Eichner) gleich wieder egalisierte. Mit fortwährender Spieldauer erwies sich der Aufsteiger aus Herrenberg als ebenbürtiger Gegner. Was auch an Max Reger lag, der am mittleren Paarkreuz einen „Sahnetag“ erwischte. 

Als die Partie in die entscheidende Phase ging, gelang dem ehemaligen Regionalligaspieler Alexander Frank im Top-Einzel gegen Stefan Hugger ein „big point“, als er einen 1:2-Satzrückstand noch in einen Sieg umwandelte (11:6, 10:12, 11:13, 11:9, 11:9). Max Hering, ebenfalls in bestechender Verfassung, sorgte gegen Stefan Eichner für das 7:4. Abermals Max Reger und Ahmad El Haj Ibrahim machten mit ihren überzeugenden Auftritten vor heimischer Kulisse den 9:5-Gesamterfolg perfekt. „Vor allem Ahmads zweiter Sieg war klasse. Damit sind wir um das drohende Schlussdoppel herumgekommen“, meinte Max Hering. Ob der Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf nun weitere Nahrung erhält, werden die kommenden Partien zeigen, im Februar geht es gegen Hohberg II und Offenburg II, zwei weitere Gegner aus der unteren Tabellenhälfte.

Durchaus hoffnungsvoll ging Landesliga-Aufsteiger VfL Herrenberg II die schwere Aufgabe gegen den Zweiten SSV Schönmünzach an, wohlwissend, dass man gegen die Murgtäler bereits in der Vorrunde ein passables Ergebnis erzielte und der Gegner ohne Mathias Schwab, Florian Atlas und Sören Quass mit drei Ersatzspielern antreten musste. Den ersten Nackenschlag setzte es für den VfL jedoch im Doppel von Georg Gerlach/Damir Stefanac, das gegen Michael Kocheisen/Maximilian Bill passen musste. Erwartungsgemäß gab es für den VfL am Spitzenpaarkreuz nichts zu holen, die SSV-Cracks Fabian Frey (bester Spieler der Liga) und Michael Kocheisen waren schlichtweg eine Nummer zu groß. Ab Position drei hatte der VfL seine Vorteile, zumindest im ersten Durchgang, in dem Martin Blume, Christian Götzner, Damir Stefanac und Jochen Kugler aus dem 1:4 ein 5:4 machten. 

Im zweiten Durchgang lief dann jedoch so ziemlich alles gegen die Herrenberger. Drama pur im Einzel von Christian Götzner, der bei 2:0-Satzführung und einem 10:8 bereits wie der sichere Sieger aussah, dann aber seinen Kontrahenten Dominik Becker wieder ins Spiel kommen ließ. Im entscheidenden fünften Satz wehrte „Chris“ Götzner vier Matchbälle ab, um dann doch noch mit 10:12 den Kürzeren zu ziehen. Nicht viel anders erging es Kapitän Damir Stefanac, der in einem weiteren Krimi André Bauer mit 10:12 im fünften Satz unterlag. Und so wurde es nichts mit dem erhofften Bonuspunkt für den Aufsteiger – Endstand 5:9. „Nach dem Spiel waren wir schon etwas geknickt, da auf jeden Fall mehr drin war“, haderte Jochen Kugler, „aber wenn man gegen einen solchen Gegner etwas mitnehmen will, müssen die wenigen Chancen halt auch genutzt werden.“ 

Das Gäuderby zwischen Tischtennis Mötzingen und dem VfL Herrenberg III war wieder einmal deutliches Indiz für die Ausgeglichenheit in der Bezirksliga, die auch in den kommenden Wochen viel Spannung verspricht. „Ein toller Fight mit fairen Gästen und einer guten Stimmung, so macht Tischtennis Spaß“, brachte Mötzingens Kapitän Markus Brenner das 8:8 auf den Punkt. Unter den Augen des Mötzinger Bürgermeister-Kandidaten Benjamin Finis erwischten die Herrenberger den besseren Start, viel hätte nicht zur optimalen 3:0-Führung gefehlt, aber das Gastgeberdoppel mit Peter Knuplesch/Raphael Gänßle bewies gegen Richard Göttler/Eugen Artemenko im fünften Satz den längeren Atem. Danach trumpften die Mötzinger, die auf den erkrankten Michael Schweikert verzichten mussten, in den Einzeln auf und erspielten sich eine 6:2-Führung, unter anderem deshalb, weil durch Markus Brenner und Raphael Gänßle zwei weitere Partien über die lange Distanz gewonnen wurden. Erst Holger Salmon und Jochen Kugler ließen im Herrenberger Lager wieder Hoffnung aufkeimen, aber Mötzingens Stefan Haag und Raphael Gänßle hatten prompt wieder eine Antwort parat. In der Schlussphase konnten der VfL durch Holger Salmon, Eugen Artemenko und das Doppel Jochen Kugler/Elmar Fallscheer den 5:8-Rückstand noch egalisieren. „Trotz der passablen Führung in der Endphase sind wir sehr zufrieden mit dem Punkt“, bilanzierte Markus Brenner. Auch bei den Gästen gab es keine hängenden Gesichter. „Aufgrund des Spielverlaufs können wir mit dem Unentschieden gut leben“, meinte Jochen Kugler. Beide Mannschaften befinden sich mit einem ausgeglichenen Punktekonto unter den Top Fünf in der Liga. Was in diesem Jahr allerdings nichts bedeutet.

Prima lief es für die Herrenberger Vierte im Duell der Kreisliga A bei der SV Böblingen IV. Durch das 9:7 festigte das Team um Kapitän Heinrich Göttler mit 17:3 Punkten seinen zweiten Rang hinter dem verlustpunktfreien Team aus Mötzingen II. Der zweite Einzeldurchgang war anfangs geprägt von Fünfsatzkrimis, aus denen einzig Gabriel Peters als Sieger hervorging. Beim Stand von 6:6 brachten Siddy Hinzke und Timo Marquart ihr Team auf die Siegerstraße, das Schlussdoppel mit Sascha Müller/Gabriel Peters machte nach einigen kritischen Situationen nervenstark den Sack zu. 

Thomas Holzapfel
 

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