Auf Verbandsebene waren es die Landesklasse-Frauen, die am Spieltag die Fahnen des VfL Herrenberg hochhielten und den einzigen Sieg der Tischtennisabteilung einfuhren. Die Männer I hätten im Kellerduell der Verbandsoberliga gegen die TTSF Hohberg II gerne etwas geholt, waren beim 3:9 aber weit vom erhofften Punktgewinn entfernt. Den fuhr immerhin Landesliga-Aufsteiger VfL Herrenberg II im Derby gegen Sindelfingen II ein, wenngleich das 8:8 nach dem Spielverlauf eher einem Punktverlust gleichkam. 

Die erste Mannschaft musste sich gegen die Hohberger gleich in der Anfangsphase mächtig strecken, um den totalen Fehlstart zu vermeiden. Immerhin brachten Alexander Frank und Max Hering das Kunststück fertig, nach einem 0:2-Satzrückstand und einem 5:10-Rückstand im fünften Satz gegen Cosmo Schmitt/Lars Maier noch zu gewinnen (13:15, 6:11, 11:7, 11:5, 13:11). Ein Husarenstreich, der eigentlich Auftrieb für die anstehenden Einzel hätte geben sollen. Was nur bei Alexander Frank klappte, der gegen Cosmo Schmitt in vier Sätzen die Oberhand behielt. Der 16-jährige Schmitt verpasste unlängst beim hochrangigen Top-48-Bundesranglistenturnier der Jugend U 19 nur knapp den Sprung unter die ersten 20. In den weiteren Einzeln waren hingegen die Gäste aus der Ortenau obenauf, wenngleich hierbei die anfangs beanspruchte Glücksgöttin nicht mehr auf der Seite der Herrenberger war. Max Hering unterlag ebenso knapp mit 9:11 im Fünften Li Shidong wie Florian Lukas in einem Krimi Marco Spitz (7:11, 12:10, 11:7, 12:14, 9:11). Einzig Domenico Sanfilippo konnte sich im ersten Durchgang noch in die Punkteränge spielen – 3:0 gegen Ersatzmann Michael Feißt. 

Beim Stand von 3:6 setzte sich das Unheil für die Herrenberger fort, die in den folgenden drei Einzeln ihren Gegnern stets ebenbürtig waren, dann aber jeweils in den entscheidenden Sätzen passen mussten. Alexander Frank ließ einen Matchball gegen Li Shidong aus, auch Kapitän Max Hering und Max Reger mussten auf der Maximaldistanz passen. Endstand: 3:9. „Das Spiel hätte deutlich knapper ausgehen können“, meinte Max Hering, „zumindest hätten wir die Partie spannender gestalten können. Aber es ist halt immer das gleiche Problem. Um mit der starken Konkurrenz mithalten zu können, müssen bei uns alle sechs Spieler auf den Punkt in Topform sein, dürfen sich keine Schwächen erlauben. Aber das wussten wir schon vor Beginn der Saison. Die Stimmung in der Mannschaft ist trotzdem weiterhin gut.“ 

Ohne Damir Stefanac, der seinen Junggesellenabschied feierte, und Martin Blume, der nach einer Operation nun einige Wochen nicht zur Verfügung steht, stellte sich die Landesliga-Zweite auf ein enges Match gegen den VfL Sindelfingen II ein. Aber es lief lange Zeit besser als erwartet: Nach teilweise dramatischen Doppeln erspielte sich der VfL eine 2:1-Führung und legte in den Einzeln durch Georg Gerlach, Ahmad El Haj Ibrahim und Christian Götzner gleich noch eine Schippe drauf (5:1). Die Führung konnte durch Jürgen „Jojo“ Baier, der gegen Daniel Stephan seinen ersten Saisonsieg einfuhr, Ahmad El Haj Ibrahim und Jochen Kugler fast bis ins Ziel gerettet werden. Aber nur fast, denn beim Stand von 8:5 kämpften sich die Sindelfinger noch ins Schlussdoppel, das sie dann auch durch Martin Herm/Glenn Frey in vier Sätzen gegen Georg Gerlach/Ahmad El Haj Ibrahim gewannen. „Klar hätte heute auch ein Sieg herausspringen können. Wenigstens reichte es zu einem Punkt, der war im Abstiegskampf wichtig“, sah Georg Gerlach die Situation eher entspannt.

Ganz so entspannt sah man die Sachlage bei den Männern III sicherlich nicht. Gut, bei der Mannschaft von Tischtennis Schönbuch kann man sicherlich mal verlieren, aber nach einer 7:2-Führung – da war man sich im VfL-Lager einig – darf das nicht mehr passieren. Nach einem fulminanten ersten Durchgang und Einzelerfolgen von Elmar Fallscheer, Holger Salmon, Ralf Haug, Sascha Müller und Eugen Artemenko war plötzlich Schmalhans Küchenmeister. Die folgenden sechs Einzel und das Schlussdoppel gingen an das Schönbuch-Team, das tatsächlich noch auf spektakuläre Weise die Wende in diesem Duell zweier Teams aus dem Liga-Mittelfeld herbeischaffte.   

Die Männer V gewannen in der Sicherheitsliga, die keine Absteiger kennt, beim TTV Gärtringen VI mühelos mit 7:1 und bleiben Spitzenreiter GSV Maichingen auf den Fersen. Waldemar Mrozek feierte nach gut siebenjähriger Wettkampfpause im Doppel mit Timo Marquart ein gelungenes Comeback.  

Die Landesklasse-Frauen bejubelten gegen die SV Böblingen II den zweiten Saisonsieg, der auch dadurch zustande kam, dass die beiden einzigen Fünfsatzspiele knapp an den Gastgeber gingen. Einmal durch das Doppel Emely Schreiner/Jacqueline Pirk und einmal im Einzel durch Annette Hettler. Alle anderen Begegnungen wurden über die Minimaldistanz von drei Sätzen entschieden, wobei sich vor allem Emely Schreiner, Jacqueline Pirk und Annette Hettler mit jeweils zwei Siegen hervortaten.

Thomas Holzapfel