Herren 1 unterliegen Kirchheim
Nichts wurde es für den VfL Herrenberg mit der Krönung der Saison: Der Verbandsliga-Vizemeister musste sich im entscheidenden Relegationsspiel um einen freien Platz in der Verbandsoberliga dem VfL Kirchheim II klar mit 2:9 geschlagen geben. Am Heimvorteil der Gegner lag es derweil nicht, mit über 40 mitgereisten Anhängern standen die Herrenberger nicht alleine da. Vielmehr war es die spielerische Stärke des Gegners, die dem Gäuteam im Verlauf der Partie die Tatsache vor Augen führte, dass der Gang in die Verbandsoberliga einen größeren Schritt bedeutet als ursprünglich angenommen. Zu Beginn hielten die Herrenberger durchaus dagegen: Das Spitzendoppel Andrew Schönhaar und Max Hering gewann in vier Sätzen gegen Markus Holzer/Michael Klyeisen, auch Max Reger und Domenico Sanfilippo hielten gegen die Kirchheimer Top-Formation Michael Roll/Dominik Goll lange mit – bis der Gegner im fünften Satz auf- und davonzog (5:11). Der erst 13-jährige Mahmoud El Haj Ibrahim musste ebenso die Qualität seiner Kontrahenten akzeptieren. Im Doppel mit seinem Bruder Ahmad (der für den weiter verletzten Georg Gerlach aufrückte) blieb er genauso ohne Satzgewinn wie im Einzel gegen Kirchheims Topmann Michael Roll. Andrew Schönhaar hielt die Herrenberger Hoffnungen aufrecht, er gewann gegen Dominik Goll glatt mit 11:6, 11:9 und 11:5. Dann ein Schlüsselspiel am mittleren Paarkreuz: Domenico Sanfilippo gestaltete die Partie gegen Markus Holzer lange Zeit offen, kämpfte sich mit einem 12:10 im vierten Satz in den entscheidenden fünften Durchgang, doch da verbuchte der 46-jährige Gegenüber das bessere Ende für sich (11:9). Im weiteren Verlauf spielte der Verbandsoberliga-Achte aus Kirchheim mehr und mehr seine Überlegenheit aus, mit drei weiteren, klaren Erfolgen sorgte der Favorit bereits im ersten Einzeldurchgang für die Vorentscheidung zum 7:2-Zwischenstand. Der VfL Herrenberg bäumte sich noch einmal auf: Andrew Schönhaar führte gegen Michael Roll nach feiner Leistung bereits mit 2:0 Sätzen, musste sich dann aber noch äußerst knapp mit 9:11, 13:15 und 9:11 geschlagen geben. Das unvermeidbare 0:3 von Mahmoud El Haj Ibrahim gegen Dominik Goll besiegelte dann die Gesamtniederlage – Endstand 2:9. Eine Niederlage, die aufgrund ihrer Klarheit
sicherlich weniger schmerzte, als wenn es ein bitteres 7:9 gesetzt hätte. „Natürlich hatten wir uns etwas mehr erhofft, aber
rückblickend muss man sagen, dass nicht mehr als vier Punkte drin gewesen wären“, sagte VfL-Spitzenspieler Andrew Schönhaar, der sich mit seiner Mannschaft nur kurze Zeit enttäuscht zeigte, „es war schlichtweg ein verdienter Sieg der Kirchheimer.“ Kapitän Max Hering zeigte sich nicht überrascht, dass die Kirchheimer mit dem früheren Böblinger Michael Klyeisen einen Joker an Position sechs aufboten. „Wenn er motiviert ist, ist er eigentlich der Beste im Team“, sagte Hering, der beim 3:11, 2:11 und 8:11 gegen Klyeisen nichts ausrichten konnte. Im Herrenberger Lager ließ man derweil nicht die Köpfe hängen, auch wenn der Zug in die Verbandsoberliga ohne den Bezirkspokalsieger abfuhr. „Die nächsthöhere Liga macht zum aktuellen Stand keinen Sinn für uns“, konstatierte Andrew Schönhaar, „auch nicht mit Neuzugang Alexander Frank, der ja nur für die Hälfte der Spiele vorgesehen ist. Also alles gut."
Thomas Holzapfel