Herren 1 unterliegen knapp in Altshausen
Am Ende eines intensiven Topspiels in der Verbandsliga blieb dem VfL Herrenberg die positive Erkenntnis, die einzige Mannschaft in der Liga zu sein, die dem designierten Meister TTF Altshausen das Wasser reichen kann. Leider konnte sich der VfL davon nichts kaufen – und auch die Punkte blieben beim Gegner. Wie schon im Hinspiel unterlagen die Herrenberger knapp mit 7:9.
„Das ist insgesamt natürlich schade, dass es wieder nicht ganz gereicht hat. Es war sicherlich mehr drin“, meinte Teamkapitän Max Hering nach dem Vier-Stunden-Krimi in Oberschwaben. Und er fügte angesichts des kaum mehr zu verhindernden Aufstiegs der Altshausener an: „Ich bin froh, zukünftig nicht mehr in dieser Halle spielen zu müssen.“ In der Tat waren die Vorort-Verhältnisse alles andere als angenehm. „Es war eiskalt in der Halle, das hat uns schon zu schaffen gemacht.“ Auch seine Einzelniederlage gegen Jonas Strahl führte er auf die „winterlichen Bedingungen“ zurück. „Das Spiel habe ich irgendwie total verschenkt.“
Zusammen mit Alexander Frank gewann Max Hering das Doppel, im ersten Einzeldurchgang punkteten dann Alexander Frank, Max Reger und Domenico Sanfilippo. Der 18-jährige Ahmad El Haj Ibrahim begann gegen Norbert Wojtyla verheißungsvoll, musste die 2:0-Satzführung aber auch deswegen hergeben, weil der Pole immer sicherer und stärker wurde (11:7, 11:8, 8:11, 4:11, 5:11). Die Herrenberger rannten von Beginn an dem leichten Rückstand aus den Doppeln hinterher und sahen sich beim Stand von 4:8 bereits mit einer standesgemäßen Niederlage konfrontiert. Doch dann rappelte sich der Tabellendritte noch einmal auf, gewann drei Einzel in Serie durch Ahmad El Haj Ibrahim, Finn Hiemann und abermals Domenico Sanfilippo, der gegen Marco Busam spät auf Touren kam, erst einen 0:2-Satzrückstand wettmachte und dann im Entscheidungssatz drei Matchbälle zum 13:11 abwehrte. „Im Schlussdoppel werfen wir den dritten Satz nach hoher Führung weg, danach war der Gegner obenauf“, sagte Max Hering, der sich mit Alexander Frank gegen den mehrfachen Olympiateilnehmer Dmitrij Mazunov und Partner Petr Novotny lange Zeit wehrte, dann aber mit 11:4, 7:11, 10:12 und 8:11 unterlag.
Von Woche zu Woche darf man gespannt sein, mit welchem Personal sich Landesligist SSV Schönmünzach an den Spieltagen präsentiert. Bereits in der Vorrunde setzten die Murgtäler 14 Akteure ein, darunter auch die ebenfalls spielberechtigten Frauen aus dem Schönmünzacher Zweitligateam. In Herrenberg feierte nun Laura Kaim ihre Premiere im Männerteam, die 18-jährige stellte – auf Grund des Fehlens von Spitzenspieler Fabian Frey – zusammen mit Michael Kocheisen das vordere Paarkreuz der Gäste. In den vier Topbegegnungen konnte dann auch nur Georg Gerlach einmal punkten (3:1 gegen Kocheisen). Hart umkämpft waren die Doppel – mit zweimaligem bitterem Ausgang für die Herrenberger, vor allem das 10:12 (nach 9:5-Führung) im fünften Satz von Martin Blume/Damir Stefanac gegen Tobias Koch/Laura Kaim tat weh.
Die abstiegsgefährdete Herrenberger Zweite hielt die Partie dann bis zum 4:4 offen, da neben Georg Gerlach auch Christian Götzner und Jochen Kugler erfolgreich waren. Mit fortschreitender Spieldauer und auf Grund einiger strittiger Szenen wurde die Partie zusehends emotionaler, was dem Herrenberger Spiel nicht zuträglich war. So gingen im zweiten Durchgang alle Einzel in jeweils vier Sätzen an die Gäste, die letztendlich noch einem ungefährdeten 9:4-Sieg entgegensteuerten. Durch diese Niederlage rutschten die Herrenberger auf einen Abstiegsplatz ab, da Mitkonkurrent TV Derendingen gewann. In den kommenden Spielen gegen Metzingen und drei Wochen später gegen Derendingen sollte der VfL II wieder punkten, um nicht weiter an Boden zu verlieren.
Die VfL-Frauen starteten mit einem 8:2-Erfolg in die Rückrunde der Landesklasse, die sich im dezimierten Fünferfeld als recht überschaubar darstellt. Emely Schreiner, Annette Hettler, Jacqueline Pirk und Annique Göttler setzte sich beim TTC Mühringen III ungefährdet mit 8:2 durch und bleiben bis auf Weiteres der ungeschlagenen SpVgg Weil der Stadt II auf den Fersen.
In der Bezirksklasse bekam es Tabellenprimus VfL Herrenberg III im Gäuderby gegen Rohrau II lange Zeit mit einem Gegner auf Augenhöhe zu tun, verbuchte dann aber in einem vier Stunden und 15 Minuten währenden Krimi mit 9:7 das bessere Ende für sich. Satte sieben Spiele gingen am Sonntagvormittag über die lange Fünfsatzdistanz, zwei davon gingen durch das Doppel Ralf Haug/Timo Marquart und Eugen Artemenko erst in der Verlängeurng des Entscheidungssatzes an den VfL. Drei der vier Doppel gingen an die Herrenberger, die sechs Einzel gewannen Ralf Haug (2), Richard Göttler (2), Eugen Artemenko und Thommy Pagel.
Rückrundenniederlage Nummer drei setzte es für den VfL Herrenberg IV, der in der Kreisliga A so langsam aufpassen muss, nicht nach hinten durchgereicht zu werden. Gegen die Tischtennisfreunde aus Schönaich wachte man erst nach dem 0:6 auf. Mehr als Ergebniskosmetik waren die Erfolge von Emely Schreiner, Sebastian Vollmer und Timo Marquart allerdings nicht – Endstand 3:9.
Thomas Holzapfel