Herren 2 dem Klassenerhalt ein Stück näher
Die Rückkehr des VfL Herrenberg hinunter in die Verbandsliga nimmt weiter Konturen an. Im Bezirksderby und zugleich Kellerduell gegen den VfL Sindelfingen unterlag man in der Verbandsoberliga deutlich mit 3:9 und bleibt somit Schlusslicht. „Es gibt solche Tage, an denen einfach nicht viel klappt“, sagte Kapitän Max Hering nach dem doch recht einseitigen Vergleich der beiden Bezirksvertreter im Verbandsoberhaus.
Eigentlich verlief der Start aus Herrenberger Sicht ganz vielversprechend. Alexander Frank und Max Hering hatten im Doppel zwar reichlich Mühe, gewannen aber in fünf Sätzen gegen das „Opfer-Doppel“ der Gäste Sven Stolz/Herman Hopman. Ahmad El Haj Ibrahim und Finn Hiemann besorgten gegen Thomas Barth/Martin Herm das 2:1. In den Einzeln lief danach nicht viel zusammen, vor allem das Sindelfinger Spitzenpaarkreuz mit Ivan Takac und dem ehemaligen Herrenberger Carlos Dettling spielte stark auf. Auch am mittleren Paarkreuz gab es für den gastgebenden VfL nichts zu holen. So blieb es einzig Ahmad El Haj Ibrahim vorbehalten, gegen den Alt-Internationalen Herman Hopman zu punkten. Max Hering hatte gegen Carlos Dettling noch einen weiteren Zähler auf dem Schläger, versemmelte aber eine 1:0-Satzführung und ein 8:3 im zweiten Satz. „Das wär dann allerdings auch nur eine kleine Ergebniskorrektur gewesen“, nahm es der 29-jährige sportlich, „die Stimmung im Team war trotzdem ok, auch wenn es einige Begegnungen gab, in denen schlicht und einfach nichts drin war.“ Und Sindelfingens Nummer drei Sven Stolz bilanzierte: „Wir haben schon mit etwas mehr Gegenwehr gerechnet, aber so oder so waren wir heute auf jeden Fall das bessere Team.“
Vieles spricht derzeit dafür, dass der VfL Herrenberg II mit einem zweiten Jahr in der Landesliga rechnen kann. Vor heimischem Publikum setzte sich das Team um Kapitän Damir Stefanac mit 9:4 gegen den ebenfalls noch nicht gesicherten Mitaufsteiger TSV Nusplingen durch. „Immerhin ging es nur mit einem 1:2 aus den Anfangsdoppeln“, konnte Damir Stefanac einen ironischen Kommentar nicht verbergen. In der Tat: Die bisher in der Rückrunde erspielte Bilanz in den Doppeln (2:10) spricht Bände. Georg Gerlach und Martin Blume verhinderten den Super-Gau, Ahmad El Haj Ibrahim und Damir Stefanac unterlagen trotz zweier Matchbälle. Zwar zeigte man sich vom anfänglichen Rückstand unbeeindruckt, doch ging dann auch in den ersten Einzeln der Schuss nach hinten los. Georg Gerlach musste nach vier Sätzen etwas überraschend Jürgen Sauter gratulieren und Ahmad El Haj Ibrahims Pechsträhne fand auch gegen Altmeister Wolfgang Jagst seine Fortsetzung. Der 18-jährige hatte bei 11:10 im fünften Satz Matchball, verlor aber noch. Die Drucksituation, die sich beim Zwischenstand von 1:4 ergab, meisterte der VfL dann souverän. Finn Hiemann, Martin Blume, Christian Götzner und Damir Stefanac wendeten noch im ersten Einzeldurchgang das Blatt (5:4). Davon beflügelt, ließ der Landesliga-Fünfte keinen weiteren Punktgewinn des Gegners zu und machte mit dem 9:4-Erfolg einen großen Schritt in Richtung Ligaerhalt. „Mit dieser Aufstellung bin ich zuversichtlich, dass wir den auch bald in trockenen Tüchern haben“, sagte Damir Stefanac.
Im Aufstiegsrennen der Landesklasse kassierten die VfL-Frauen gegen Mitkonkurrent SpVgg Aidlingen einen herben Dämpfer. „Das 4:8 hört sich deutlicher an als es letztendlich war“, sagt Jacqueline Pirk nach der zweiten Saisonniederlage. Und mehr noch: „Das Ergebnis hätte genauso gut andersherum ausgehen können.“ Womit sie angesichts zahlreicher Fünfsatzspiele nicht ganz unrecht hatte. Zu Beginn war Glücksgöttin Fortuna auf Herrenberger Seite, zwei Doppel sowie Emely Schreiner und Sonja Kugler erarbeiteten sich eine 4:1-Führung. Dann jedoch sprang der Funke zu den Aidlingerinnen über, die sieben Einzel in Serie gewannen und nun im Titelrennen die besten Karten haben.
Das 8:8 der Herrenberger Bezirksliga-Männer bei der SV Böblingen III sieht auf den ersten Blick wie ein gerechtes Ergebnis aus, da an allen Paarkreuzen und in den Doppeln die Punkte geteilt wurden. „Wir hatten jedoch mehrfach die Gelegenheit, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden“, sagte Kapitän Jochen Kugler, der das Ergebnis eher als Punktverlust einordnete. Beim 17-jährigen Richard Göttler fehlte gegen Tim Seibert nicht viel zum Sieg, doch eine 8:6-Führung im fünften Satz reichte nicht. Eugen Artemenko ließ – wie schon in der Vorwoche – einen Matchball ungenutzt, diesmal gegen Johannes Zimmermann. Und im Schlussdoppel lief bei Jochen Kugler und Elmar Fallscheer nach zwischenzeitlicher 2:1-Satzführung nicht mehr allzu viel zusammen. In den kommenden beiden Partien gegen Rohrau und Schlusslicht SG Deufringen/Aidlingen will die VfL-Dritte die notwendigen Punkte zum endgültigen Klassenerhalt einfahren.
In der Kreisklasse bleibt der VfL V auf Aufstiegskurs, im Gäuderby bei Tischtennis Mötzingen IV gewannen Timo Marquart, Hjalmar Hiemann, Steffen Hinzke und Samuel Rajsich insgesamt ungefährdet mit 7:1 und bleiben die Mannschaft mit den wenigsten Minuspunkten.
Thomas Holzapfel