Wenn an einem Punktspielwochenende so gut wie alle Mannschaften eines Vereins im Einsatz sind und die erste Mannschaft auf zwei Spieler verzichten muss, dann kann sich dies – bei entsprechend knapp bemessenen Teamkadern – unter Umständen auf alle Begegnungen negativ auswirken. Diese Erfahrung musste nunmehr der VfL Herrenberg machen. Trotz des Fehlens von Alexander Frank und Finn Hiemann rechnete sich die Herrenberger Erste in der Verbandsoberliga beim TTC Weinheim II etwas aus. Zwar war der Gegner noch ungeschlagen, musste allerdings seinerseits auf die beiden Topleute Timo Gass und Dennis Tschunichin verzichten, die im Regionalliga-Team zum Einsatz kamen. Auch der 12-jährige Tien Nghia Phong, wohl das derzeit größte Talent dieser Altersklasse in Baden-Württemberg, fehlte auf Grund eines Paralleleinsatzes beim deutschen Top 32-Turnier, das er gewann. „Letztendlich war es ärgerlich, dass wir nur vier Punkte in Weinheim holen konnten, obwohl wir neunzehn Sätze für uns entschieden“, haderte Florian Lukas im Nachgang. Das ungewohnte Flugverhalten der Bälle in der Weinheimer Halle irritierte zwar, solle aber laut Lukas nicht als Ausrede herangezogen werden. Störend war derweil eine Zeitlang der Besuch einer befreundeten Jugendgruppe des Weinheimer Spielers Daniel Berbner. „Die Jungs waren zwischendurch sehr laut und provozierten auch. Erst nachdem sie der Schiedsrichter zwei Mal ermahnte, wurde es besser.“ Trotz dieser Nebenschauplätze reichte es sportlich nicht, dem Gegner Paroli zu bieten. Bei der 4:9-Niederlage punkteten Max Hering, Domenico Sanfilippo, Florian Lukas und das Doppel Sanfilippo/Lukas.

Auch ohne Ahmad El Haj Ibrahim und Damir Stefanac, die in die Erste befördert wurden, verkaufte sich der Landesliga-Absteiger VfL II gegen den ambitionierten TV Calmbach außerordentlich gut. „Wir standen kurz vor dem überraschenden Punktgewinn“, bilanzierte Ersatzmann Jochen Kugler. Christian Götzner ließ in der Anfangsphase erst im Doppel mit Jochen Kugler und im Einzel mit einem Fünfsatzerfolg über den bis dato noch ungeschlagenen Daniel Metzler aufhorchen, auch Georg Gerlach punktete am Spitzenpaarkreuz gegen Armin Bacher. Aus der zwischenzeitlichen 4:1-Führung gelang es dann aber nicht, Kapital zu schlagen, der Titelanwärter konterte mit vier Siegen in Serie. Im Schlussdoppel zwischen Georg Gerlach/Martin Blume und Daniel Metzler/Armin Bacher fehlten am Ende zwei Punkte, das hauchdünne 4:11, 11:8, 1:11, 11:7 und 10:12 besiegelte die bittere 7:9-Niederlage. Diese steckte dem VfL am Sonntagmorgen offenbar noch in den Knochen, bei Mitaufsteiger TSV Nusplingen wurde man mit 3:9 richtiggehend überfahren. Fünf der insgesamt Fünfsatzspiele gingen, zum Teil recht unglücklich raus. Besonders schmerzte die Niederlage von Jochen Kugler gegen Jörg Ritter, Herrenbergs langjähriger Spielbetriebsleiter ließ in Summe sechs Matchbälle liegen. „Da war heute insgesamt deutlich mehr drin“, meinte Jochen Kugler – es blieb allerdings bei den Punkten von Martin Blume, Christian Götzner und des Doppels Ahmad El Haj Ibrahim/Martin Blume. Am kommenden Wochenende wartet im Bezirksderby gegen die SpVgg Weil der Stadt ein weiterer harter Brocken.

Ersatzgeschwächt stand die dritte Mannschaft im Bezirksliga-Derby beim SV Rohrau auf verlorenem Posten, allerdings hätte man sich vermutlich schon mehr als nur die zwei Zähler durch Holger Salmon und Eugen Artemenko ausgerechnet. Besser lief es dann gegen den VfL Sindelfingen III, wo am Spitzenpaarkreuz Richard Göttler und Elmar Fallscheer das Team bereicherten. Nach fast perfektem ersten Einzeldurchgang machten im weiteren Verlauf Elmar Fallscheer, Holger Salmon und Heinrich Göttler den Sack zum 9:5 zu. Mit 6:4 Punkten bleibt der VfL III in der Spitzengruppe.

Dort befindet sich auch die VfL-Vierte in der Kreisliga A. Beim lediglich zu fünft angetretenen Team von Tischtennis Schönbuch II gewannen Mateo Prömmel, Heinrich Göttler, Philipp Karges, Noah Welte, Hjalmar Hiemann und Emely Schreiner insgesamt ungefährdet mit 9:4. 

Thomas Holzapfel