Nur Herren 3 können gewinnen
Zur Umsetzung ihrer ausgegebenen Saisonziele waren die beiden Niederlagen der Herrenberger Tischtennisteams auf Verbandsebene alles andere als förderlich. Die Verbandsliga-Männer unterlagen in einem Krimi beim TTC Ottenbronn mit 7:9, die Landesliga-Zweite verpasste im Abstiegsderby gegen den VfL Sindelfingen (4:9) den wichtigen Schritt ins gesicherte Mittelfeld.
Der TTC Ottenbronn gehört mittlerweile nicht zu den Lieblingsgegnern des VfL. Wie schon im Hinspiel musste man sich nun auch zum Rückrundenauftakt mit dem knappsten aller Ergebnisse beugen. Erneut unterlagen Alexander Frank und Max Hering dem TTC-Spitzendoppel Sebastian Krumtünger/Michael Gaa. Kurzfristig musste man im Herrenberger Lager auf den erkrankten Max Reger verzichten, dafür sprang Martin Blume aus dem Landesligateam in die Bresche. Am hinteren Paarkreuz konnte der 37-Jährige allerdings keine Akzente setzen, hinzu kam an der Seite von Domenico Sanfilippo eine äußerst unglückliche Niederlage im Doppel (12:14 im fünften Satz gegen Michael Krumtünger/Michael Holzhausen). „Das Doppel kann natürlich genauso gut an uns gehen, dann sieht es gleich besser aus“, sagte Kapitän Max Hering, der zudem mit seinem Auftaktspiel gegen Sebastian Krumtünger haderte. „Ich unterlag zwar relativ glatt in drei Sätzen, aber ich habe zwei Mal eine hohe Satzführung verspielt“, meinte Hering. Ein Sonderlob zollte der Teamkapitän seinen Kameraden Alexander Frank, Ahmad El Haj Ibrahim und Finn Hiemann, die in ihren Einzeln durchweg überzeugten und insgesamt fünf von sechs möglichen Zählern beisteuerten. Letztendlich reichte es nicht zum Mindestziel in Form eines Unentschiedens. Mit 12:8 Punkten rutschte der VfL nun auf den vierten Platz ab, im Kampf um Relegationsplatz zwei ist allerdings weiterhin alles offen.
Am Vorabend des Ottenbronner Spiels gelang dem VfL mit einem glatten 4:0-Erfolg beim SV Leonberg/Eltingen der Sprung ins Bezirkspokal-Final Four, das im Mai in Weil im Schönbuch zur Austragung kommt und bei dem der Gäuclub als Favorit auf den Pokalsieg gilt. In der Aufstellung Max Hering, Ahmad El Haj Ibrahim und Domenico Sanfilippo gab der VfL in Leonberg nur zwei Sätze ab und stand nach 75 Minuten bereits als Sieger fest.
Ohne den planmäßig verhinderten Georg Gerlach standen für die Landesliga-Männer die Sterne vor dem Bezirksvergleich beim VfL Sindelfingen II alles andere als günstig. Im Erfolgsfall gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hätten sich die Herrenberger beste Voraussetzungen für einen optimalen Rückrundenverlauf schaffen können, doch der Schuss ging nach hinten los. Spannung pur bereits in den Doppeln zu Beginn: „Statt 1:2 hätte es auch 3:0 für uns stehen können“, attestierte Kapitän Damir Stefanac nach den drei Fünfsatzpartien. Vor allem das 2:11, 15:17, 11:6, 11:4 und 10:12 von Martin Blume und Damir Stefanac (gegen George Petrov Stanev/Jonas Scardanzan) schmerzte nach einem vergebenen Matchball. Elmar Fallscheer und Richard Göttler unterlagen zudem nach einer 2:1-Satzführung Thomas Bossmann/Ralf Fritschi. Dem 1:2-Rückstand rannten die Herrenberger stetig hinterher, Martin Blume, Christian Götzner und Richard Göttler hielten mit ihren Siegen die Partie weiter offen (4:5). Im weiteren Verlauf war dem VfL weiterhin das Glück bei den Fünfsatzpartien nicht hold, Elmar Fallscheer, Martin Blume und Christian Götzner unterlagen in ihren Einzeln über die lange Distanz. Am Ende stand ein 4:9, das nach Aussage von Damir Stefanac durchaus auch ein 8:8 hätte werden können. „Jetzt müssen wir halt in der Rückrunde gegen eine Mannschaft punkten, die vor uns steht, aber das ist machbar“, gab sich Stefanac kämpferisch, nachdem nun der sichere Platz sieben an den VfL Sindelfingen abgegeben werden musste.
In der Bezirksklasse verteidigte der VfL Herrenberg III seinen Drei-Punkte-Vorsprung an der Spitze durch einen 9:6-Erfolg beim Dritten TSV Höfingen. Lange Zeit sah es nicht nach dem neunten Saisonsieg aus, aber eine klare Leistungssteigerung im zweiten Einzeldurchgang machte durch Erfolge von Ralf Haug, Eugen Artemenko, Holger Salmon, Richard Göttler, Thommy Pagel und Sascha Müller aus dem 3:6-Rückstand noch das finale 9:6.
Zwei Mal bekamen es die VfL-Teams in den unteren Ligen mit Mannschaften aus Deufringen-Aidlingen zu tun, in beiden Fällen zog man den Kürzeren. Während das 3:9 der vierten Mannschaft bei Kreisliga-A-Tabellenführer SG Deufringen-Aidlingen II keine Überraschung darstellt (Punkte durch Timo Marquart, Samuel Rajsich und das Doppel Steffen Hinzke/Samuel Rajsich), war das 4:7 der Männer V als Tabellenführer der Kreisklasse bei der SG V nicht unbedingt zu erwarten. Werner Hettler punktete zwei Mal, außerdem Yvon Lusseault und sein Sohn Rafael Lusseault.
Thomas Holzapfel