Zu einem frühen Zeitpunkt der Saison liefern sich der VfL Herrenberg und die TTF Altshausen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vormachtstellung in der Verbandsliga, am Samstag treffen die beiden ambitionierten Teams in der Herrenberger Aischbachhalle (18 Uhr) aufeinander. „Wir sind schon Außenseiter in der Partie, aber kein krasser“, sagte VfL-Kapitän Max Hering unter der Woche. 

Dass die Titelentscheidung in diesem Jahr hauptsächlich von den Tischtennisfreunden aus Altshausen beeinflusst wird, daran führt laut Meinung vieler kein Weg vorbei. Diese Annahme ist letztendlich eng mit dem Namen Dimitrij Mazunov verbunden, der neuen Nummer eins im Team der Oberschwaben. Der 53-Jährige ist in Tischtenniskreisen eine echte Größe. Seit über drei Jahrzehnten wohnt der gebürtige Russe in Deutschland, seit langem in Ochsenhausen, wo er als Trainer der TTF Liebherr Ochsenhausen in der Saison 2018/2019 das Double aus Meisterschaft und Pokal holte. Zur Saison 2020/2021 war er zum TTC Neu-Ulm gewechselt, für den er selbst aber nicht am Tisch stand. Nun greift der mehrfache Olympiateilnehmer als Spielertrainer aktiv ins Verbandsliga-Geschehen ein, in seinen bisherigen sechs Einzeln gab er lediglich zwei Sätze ab. „Am vorderen Paarkreuz wird es gegen Mazunov natürlich schwer, aber Alex und ich werden alles in die Waagschale werfen“, sagt Max Hering, der mit seinem Team am Samstag auf die Dienste der zweitligaerfahrenen Teilzeitkraft Alexander Frank zurückgreifen kann. Der 38-Jährige sieht sich inzwischen eigenen Aussagen zufolge als „ziemlicher Hobbyspieler“, kann aber trotz Trainingsdefiziten auch solchen Größen wie Mazunov noch gefährlich werden. 

„Das Tabellenbild sagt Erster gegen Zweiter, aber man muss die Sache schon etwas relativieren“, meint Max Hering und verweist auf das Auftaktprogramm beider Vereine: „Wir hatten eher leichtere Gegner, die Altshausener eher stärkere.“ Dennoch wolle er nicht vorab die Flinte ins Korn werfen. „Damit’s ein enges Spiel wird, müssen wir gut in die Partie starten. Nach unseren zuletzt recht erfolgreichen Doppeln bin ich da durchaus zuversichtlich.“ Zum ersten Mal in dieser Saison spielt der VfL mit seinen Top Sechs, also mit Alexander Frank, Max Hering, Max Reger, Ahmad El Haj Ibrahim, Domenico Sanfilippo und Finn Hiemann. „Wir sind alle heiß auf das Spiel, haben uns unter der Woche gut darauf vorbereitet. Und mit unseren Zuschauern im Rücken können wir vielleicht den Topfavoriten ärgern.“ 

Am Sonntag spielt der VfL dann noch an gleicher Stelle gegen den SV Amtzell (10 Uhr). Der Vorjahressiebte hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen mit den TTF Altshausen, unterlag mit 4:9. Sollte der VfL am Vortag nicht zu viele Körner im Topspiel liegenlassen, spricht viel für einen Herrenberger Heimsieg. 

Und noch ein Spitzenspiel: Auch in der Bezirksklasse kommt es zwischen der SG Deufringen-Aidlingen und dem VfL Herrenberg III (Samstag, 18 Uhr, Bürgerhaus Dachtel) zu einem Duell zweier noch ungeschlagener Mannschaften. Nach zwei Kantersiegen (9:0 und 9:1) dürften die Herrenberger um Neuzugang und Kapitän Thommy Pagel nun erstmals richtig gefordert werden.

Thomas Holzapfel